Losung für heute:

Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist.
5.Mose 33,27

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.
Johannes 14,1-2

© Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine

Weitere Informationen finden Sie hier

 ​Logo der Landeskirche Sachsens

​ ​ ​

 
 
 
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Bergkirche St. Marien Geschichte

Geschichte

 

Sie ist die Kirche der Bergleute, wie der Name verrät. Sie waren es auch die den Bau hauptsächlich mit ihrem Wochengroschen finanzierten. Genutzt wird die Bergkirche unter anderem für die jährlich am zweiten Januarsamstag stattfindenden Berggottesdienste und für verschiedene andere Veranstaltungen. Die Bergkirche ist ganzjährig für Besucher zugänglich und beherbergt den Annaberger Krippenweg.

 

Fast schmucklos im Äußeren wie im Inneren präsentiert sich am Markt die "Unserer Lieben Frauen Maria" geweiht gewesene Bergkapelle, die auf Ansuchen der Bergknappschaft von 1502 bis 1511 erbaut wurde. Die Baukosten wurden weitgehend " ... von denen Wochen-Pfennigen, welche ein jeder Arbeiter von seinem Liedlohn, zu Erhaltung der armen krancken Personen bey der Knappschaft, wöchentlich einzulegen pflegte ..." bestritten (Liedlohn, litlohn (mhd.) = Arbeitslohn). Fast jeder Annaberger Stadtbrand suchte sie teils völlig, teils partiell heim: 1604, 1630, 1664 und 1731. Im Rahmen des letzten Wiederaufbaues erhielt sie 1734 ein dauerhaftes Schieferdach und 1737 einen stabilen Turm, in den 1768 eine Bergglocke gehänge wurde. Diese fiel 1917 der Kriegsmetallsammlung zum Opfer und konnte jahrzehntelang nicht wieder ersetzt werden. Das barock gestaltete Innere enthält einen nicht mehr vollständig erhaltenen Kanzelaltar von 1619, ein jetzt an der Nordseite an der Emporenbrüstung befindliches Kruzifix von 1617 und einen aus dem gleichen Jahr stammenden kleinen Kirchenstuhl. Die Conrad-Geisler-Orgel aus dem Jahre 1882 gehörte ursprünglich der Kirchgemeinde Nischwitz. Sie wurde im Winter 1973-1974 nach Annaberg verkauft und in die Bergkirche versetzt. Gottesdienstliche Amtshandlungen verrichtete anfangs ein Altarist, der an den Werktagen früh um vier für von der Nachtschicht ausfahrende und zur Frühschicht einfahrende Bergleute die sogenannte " Schläfermese " hielt. Außerdem fanden Predigtgottesdienste und Messen statt. Nach der Reformation wurden im Sommer wöchentlich jeweils dienstags und sonnabends früh um sechs und im Winter wöchentlich jeweils nur sonnabends früh um sieben vom Bergprediger Predigtgottesdienste für die Bergleute gehalten, an denen auch Bürger der Stadt teilnahmen. Die Bergprädikatur erlosch 1864.

 

In jüngerer Zeit diente die Bergkirche der St. Annengemeinde vornehmlich als Winterkirche und zwar bis zum Jahr 1993. Seit einigen Jahren wird sie aber in zunehmendem Maße auch wieder, ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend, von der Bergbrüderschaft Frohnau-Annaberg als Bergkapelle für Berggottesdienste genutzt. 1996 wurde von der Bergbrüderschaft Frohnau-Annaberg eine Bergglocke gestiftet.

 

In den Jahren 2004 und 2005 wurde die Bergkirche umfassend saniert. Seit 25.9.2005 ist die Bergkirche wieder öffentlich zugänglich und als Offene Kirche am Annaberger Marktplatz für Bewohner, Besucher und Gäste der Stadt zugänglich.

 

In Beispielloser Weise haben Öffentliche Finanzgeber, Wirtschaft und private Spender zusammen gehalten und so die Sanierung ermöglicht. Besonders hervorheben darf man dabei die Bergleute aus nah und fern, die bewiesen haben, dass sie auch heute zusammen halten.

Mit der Sanierung hat die Kirchgemeinde die Möglichkeit geschaffen, das Gotteshaus auch als Gemeindesaal zu nutzen.

 


 

In der Bergkirche St. Marien wird der sogenannte „Annaberger Krippenweg“ präsentiert. Es handelt sich dabei um eine bergmännische Weihnachtskrippe, die aus mehreren holzgeschnitzten Großfiguren besteht. Sie zeigen die Verbindung von erzgebirgischem Bergbau und christlichem Glauben. Beispielsweise wird die Josephsfigur der Krippe durch einen Bergmann symbolisiert. Auch andere Figuren entstammen der Welt des erzgebirgischen Bergbaus. Daneben finden sich Figuren aus dem Leben einer gründerzeitlichen erzgebirgischen Stadt.

Der, 2015 fertiggestellte,  "Annaberger Krippenweg“ besteht insgesamt aus 35 Figuren.