Losung für heute:

Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
1.Mose 6,22

Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7,24

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Monatsspruch Mai

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebräer 11,1

 

Der Glaube wird immer wieder von Zweifeln befallen. Sie sind wie eine zersetzende Säure. Wie Schädlinge, die frische Hoffnungsknospen vertilgen. Wie Hagelkörner, die auf das Herz einprasseln. Dennoch gehören Zweifel zum Gottvertrauen dazu. Weil sie menschlich sind. Sie weisen darauf hin, dass wir eben auf Erden noch nicht die im Himmel Erlösten sind.

Wer mir sagt, für ihn sei Gottes Wort zweifelsfrei klar, dem glaube ich nicht. Denn Wort und Sakrament bergen stets ein Geheimnis in sich, das kein Mensch zu lüften vermag. Es sei denn, er wäre wie Gott. Die offenen Fragen müssen nicht härteste Zweifel sein. Aber sie lassen zumindestens einiges ungeklärt.

Nun stellt der Apostel des Hebräerbriefes eine starke Behauptung auf: Der Glaube ist eine feste Zuversicht, durch Hoffnung begründet. Aus meinem Leben kann ich bestätigen, dass mein Glaube sich immer wieder auf‘s Neue von Zuversicht und Hoffnung nährt. Das Evangelium liefert den Nährstoff. Nichts, so schlimm es auch daherkommt, muss so bleiben. Gott ist ein Gebet weit entfernt. Ich hoffe auf seine Hilfe. Ich vertraue auf seine Vergebung. Ich setze auf seine Kraft. Das Unsichtbare seiner Gegenwart gewinnt dennoch im Wort und Sakrament Gestalt. Auf diese Weise »haben« wir den Herrn bei uns.

Nicht selten hätten wir‘s gern konkreter. Überzeugender. Anschaulicher. Und dann zweifeln wir schon an dem, was wir gerade nicht sehen bzw. nicht überschauen.

Der Wonnemonat Mai kann uns gleichnishaft helfen, unseren Monatsspruch greifbar werden zu lassen. Jetzt wächst und blüht, wovon wir glauben, dass es im Sommer und Herbst Früchte tragen wird. Wir gehen davon aus. Vertrauen auf eine gute Ernte und damit auf den Erhalt des Lebens trägt uns. Aber wir wissen es nicht. Das lässt sich wunderbar auf unseren Glauben übertragen. Wir gehen davon aus, dass am Ende eines Tages und am Ende des Lebens alles gut ausgeht. Weil Gott es will und wirkt.

Pfarrer Karsten Loderstädt