Losung für heute:

Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
1.Mose 6,22

Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7,24

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Monatsspruch Juli

Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!                 Hos 10,12 (L)

 

Die Mitte des Jahres ist überschritten, Johannis gefeiert. Was jetzt kommt, ist eigentlich nicht Zeit des Säens, sondern des Wachsens. Mit den Landwirten denken wir manchmal: was für ein schöner Sonnenschein – und manchmal sagen wir: naja, das Land braucht halt das Wasser. Aber jetzt noch säen? Die Aufforderung scheint fast etwas spät zu kommen. Aber was heißt schon „spät“, wenn es um die Gerechtigkeit geht? Wir sollen die Saatkörner der Gerechtigkeit ins Land bringen – das ist unsere Aufgabe. Nun ist das so eine Sache mit der Gerechtigkeit. Sie fällt einem oft nur dann auf, wenn einem Unrecht widerfahren ist. Für selbst begangenes Unrecht scheinen wir keinen so tauglichen Fühler zu haben. Was also soll dieser Monatsspruch? Er sagt uns klipp und klar: Es muss sich etwas ändern. Säet Gerechtigkeit! Das ist unsere Aufgabe. Da gibt es kein Zurück. Gerechtigkeit, wie wir sie von Gott her kennen, die ist etwas Wunderbares. Wir Menschen halten oft schon für gerecht, wenn sich Geben und Nehmen die Waage halten. Bei Gott ist das noch anders. Gerechtigkeit ist immer das Verhalten, was sich dem Anderen zuneigt und ihm hilft, ihn auf-richtet. Gerecht bei Gott ist also nicht das Verhalten, was wir verdienen, sondern es kommt aus einem weiten Herzen, welches weiß, dass wir von Gott so reich Beschenkte sind. Wer so aussät, wie das bei Hosea im AT beschrieben ist, der lebt in der Liebe – und der erntet auch Liebe. Weil diese Welt unbedingt Gerechtigkeit und Liebe braucht, weil wir sie brauchen, ist es an der Zeit, ein Neues zu pflügen. Vielleicht ist es gerade der Sommer, der uns die Atempause schenkt, ein neues Verhalten einzuüben, was nicht immer erst auf Bestandssicherung aus ist, sondern aus der überfließenden Liebe von Gott gespendet wird.

Übrigens: für das Vollbringen sind wir nicht zuständig. Deshalb ist es auch nie zu spät, dieses Neue zu pflügen. Die Ernte kommt wie ein warmer Regen von Gott. Er schubst uns heute an, unser Verhalten zu prüfen, ob wir im Besitzstand verharren, voller Ängste, dass wir zu kurz kommen, oder ob wir reich sind, reich Beschenkte. Ich wünsche uns, dass wir aus der Fülle leben – auf Gott zu, der die Fülle ist und bringt.

Pfr. W. Warnat