Losung für heute:

Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist.
5.Mose 33,27

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.
Johannes 14,1-2

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St. Fabian-Sebastian-Bergkapelle zu Frohnau auf dem Schottenberg

Über ihre Existenz gibt es heute nur noch Vermutungen, da sie auch nur für kurze Zeit genutzt worden sein soll.

 

Auf der Frohnauer Höhe stand vor Alters eine vermutlich hölzerne Bergkapelle, die den Heiligen St. Fabian und St. Sebastian geweiht gewesen sein soll. Die Spuren ihrer Anfänge verlieren sich im Dunkel der Vergangenheit. Das wenig Bekannte stammt aus fehlerhaften und widersprüchlichen chronikalischen Überlieferungen und ist umstritten. Am ausführlichsten berichtet Adam Daniel Richter. Er schreibt, daß diese Bergkapelle einem Steinfelsen an der Straße nach Schlettau auf dem Schottenberg gestanden habe. Sie war für die Bergleute bestimmt, die schon vor der Gründung der Städte Annaberg und Buchholz in dieser Gegend tätig waren. Ein Priester aus Schlettau habe für sie darin die Messe gelesen. Als der Bergbau 1491/1492 um Annaberg und Buchholz begann, wäre 1498 eine Bergkapelle in Annaberg errichtet worden. Sie soll an dem Ort (vor dem Wolkensteiner Tor) gestanden haben, auf dem sich später das Hospital befand. Vermutlich wurde sie nach 1502, als nach Fertigstellung der Bergkirche am Markt ihre Bestimmung als Bergkapelle erfüllt war, als Hospitalkirche benutzt. Johann Christian Meier schreibt, die Bergkapelle zu Frohnau sei "Gott zu Ehren, im Jahre 1515 zu bauen" angefangen worden, wäre 1520 "von dem Abt zu Grünhayn eingeweyhet, ... mit dem Nahmen St. Fabian Sebastian beleget" und "1585. außer allen Gebrauche" genommen. Wenige Jahre darauf sei sie völlig abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden.

 

Paulus Jenisius (Edition Unger) berichtet, sie sei 1543 verweltlicht, danach als Scheune benutzt und 1585 auf Betreiben des Superintendenten Albert Lyttich und des Bürgermeisters Franz Fischer nochmals zum kirchlichen Gebrauch verordnet worden. Eine Klärung dieser verworrenen Nachrichten war bisher nicht möglich. Vielleicht gelingt das später einmal durch einen Zufallsfund.

Vieles, was sich um diese Bergkapelle zu Frohnau rankt, ist Legende, vielleicht auch unbekannt gebliebene Schatzsage. Nach dieser soll der Fundgrübner Lorenz Pflock 1502 nach Annaberg gekommen, seine Frau ihm etwas später im Wagen nachgefolgt sein. Als sie "über das Dorf Frohnau hinaus" (noch oberhalb Frohnau) war, habe sie während der Fahrt im Wagen ein Beben verspürt. Ihr Mann legte später an dieser Stelle ein Bergwerk an, erzielte reiche Ausbeute und ließ aus Dankbarkeit 1515 diese Bergkapelle und einen Altar errichten.

 

Die Bergkapelle wurde vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts für zwanzig Gulden als Scheune verkauft. Johann Friedlieb Stübel berictet, daß ihre Mauerreste noch 1716 zu sehen waren.

Heute erinnert nichts mehr an ihre Existenz.

 

Frohnau war früher nach Kleinrückerswalde, später nach Annaberg gepfarrt und besaß nie eine eigene Kirche. Dennoch feiert es Kirchweih, Kirmes. Leo Bönhoff schreibt, dass Frohnau die alte Kirmes seiner Mutterkirche, der St. Margarethenkirche (heute Martin-Luther-Kirche) zu Kleinrückerswalde feiert.